Nach zehn Minuten musste Coach Garcia unser Team umstellen. Für Manu Isaia, den Adduktorenprobleme plagten, durfte der noch nicht ganz fitte Bajrami aufs Feld. Nach 28 Minuten war auch für Serkan
Pak vorzeitig Schluss. Als er einen Torschuss mit einem Spreizschritt vereiteln wollte, verletzte er sich. Für Pak musste der gelernte Mittelfeldmann Konstantinos Antoniou in der Abwehr
einspringen.
Nach dem stürmischen Beginn der Gastgeber, die ebenso wie unser Team im 4-4-2 antraten, und einer dicken Möglichkeit durch Celen entwickelte unser Team mehr und mehr sein Spiel und kam in der 17.
Minute zur ersten Chance. Nach einem weiten Ball von Robert Feik aus der Abwehr heraus lief Adriano Aniello allein aufs TSG-Tor zu. Anstatt mit seiner Schnelligkeit noch Torhüter Maximilian Hübsch zu
überlaufen, schloss er früh ab und drosch den Ball in den Fangzaun.
Dass er ein guter Torhüter ist, bewies Georgios Honouzidis in der 27. Minute, als er gegen Celen bravourös rettete. Ab der 30. Minute kam unser Team besser ins Spiel. Zuerst schoss Gökmen haarscharf
drüber, dann spitzelte Aniello den Ball knapp am TSG-Gehäuse vorbei. Dort landete der Ball in der 43. Minute dann doch. Bajrami, der aufgrund seiner noch nicht ausgeheilten Verletzung mit angezogener
Handbremse spielen musste, seine Genialität am Ball und seine Übersicht aber aufblitzen ließ, beförderte den Ball per Freistoß aus unmöglichem Winkel von der linken Seite am staunenden Backnanger
Torhüter vorbei ins Netz.
In der Nachspielzeit traf Benjamin Weller per Kopf aus zehn Metern Entfernung in den oberen Torwinkel. Nach dem Eckball von Blaskic waren die eindeutig zugunsten der Backnanger ausfallenden
Größenverhältnisse ausschlaggebend für den Ausgleich. Der Blaskic-Ecke vorangegangen war eine erneute Glanztat von Honouzidis, der auch dieses Duell mit Celen gewonnen und den Ball nach einem
strammen 18-Meter-Schuss über die Latte gelenkt hatte. Mit dem 1:1 ging es auch in die Halbzeit.
In der 53. Minute war der großgewachsene Backananger Stürmer, Celen , wieder zur Stelle und traf per Kopfball nach einem Freistoß von Roland Filipovic zum 2:1.
Unser Team glich sieben Minuten später wieder mit einem direktverwandelten Freißstoss aus. Gökmen trat den Ball von der rechten Seite mit links und viel Gefühl ins lange Toreck. Der Ball segelte an
Feind und Freund vorbei und trudelte ins lange Eck des Backnanger Torhüters der auch in dieser Aktion nicht glücklich aussah.
Auch dieser Spielstand hatte in der interessanten, temporeichen Partie nicht lange Bestand. In der 66. Minute offenbarte unsere Abwehr wieder schwächen. Der Backnanger Stürmer konnte sich auf der rechten Aussenbahn ohne große Probleme durchsetzen. Seine Flanke konnte kein Hellas Spieler entscheidend klären, der Ball sprang vor die Füsse eines Backnanger Stürmers der den Ball per Aufsetzer unhaltbar in´s rechte Torecke des machtlosen Hounouzidis drosch.
Auch diesen Gegentreffer steckte unser Team weg und hatte zwanzig gute Minuten, in denen der Schiedsrichter Stefan Kohler immer mehr zur Hauptfigur des Spiels avancierte. Einmal wähnte Kohlers Assistent unseren Stürmer Gino Russo fälschlicherweise im Abseits und nahm uns so die Riesenchance zum 3:3. Der gleiche Assistent „übersah“ in der darauffolgenden Aktion das der Backnanger Torhüter beim Versuch den Ball festzuhalten ausserhalb des Strafraums landete .Dann wurde unserem Team auch ein Elfmeter verwehrt, als wiederum der Backnanger Tormann den durchgestarteten Charles Udiefi, im Strafraum „ in bester Toni Schuhmacher WM 1992 Manier“ umhaute. In einer anderen Aktion wurde Gino Russo im Strafraum per Bodycheck zu Boden gebracht, auch hier kein Pfiff. Auch der mittlerweile eingewechselte Rehm (kam für Langhans) konnte sich nicht entscheidend in Szene bringen. Kein Wunder, da all seine Zweikämpfe als Foul zugunsten der Heimmannschaft gepfiffen wurden.
In der 87. Minute dann das 4:2 für die Heimmannschaft. Auf Rechts setzte sich wieder der Backnanger Blaskic durch und der goldrichtig stehende Celen traf wieder per Kopf. In der Schlussminute
verwandelte Backnang noch einen Elfmeter der Kategorie sehr fragwürdig zum 5:2-Endstand.
"Eine bittere Niederlage. Das Spiel ist durch Standardsituationen entschieden worden. Wir hatten nach dem 2:2 eine gute Phase. Schade, dass wir das 1:0 nicht gehalten haben und in der Nachspielzeit noch das 1:1 kassiert haben. Bitter auch, dass wir früh zweimal auswechseln mussten", kommentierte Coach Garcia das Spiel.
Aufstellungen:
TSG Backnang:
Hübsch – Schaffhauser, Weller, Berkowitsch, Layer – Blaskic, Filipovic, Schwintjes, Grimmer (85. Tüysüz) – Celen (88. Gentner), Koretz (83. Mayer).
SV Hellas 94 Bietigheim: Hounouzidis – Taipliadis, Feik, Pak (29. Antoniu), Katsanidis – Gökmen, Udiefi, Isaia (10. Bajrami), Langhans (70. Rehm) – Aniello, Russo.